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Schnarchen- Nur nervig oder auch gefährlich?

Schnarchen- Nur nervig oder auch gefährlich?

Das Wichtigste in Kürze

Wieso schnarcht man?

Es gibt viele mögliche Gründe, wieso ein Mensch schnarcht. Viele davon findest Du hier.

Wieso schnarchen vor allem Männer?

Unter anderem aufgrund ihrer anatomischen Begebenheiten schnarchen Männer häufiger.

Welches Hausmittel kann man gegen Schnarchen einsetzen?

Du einige Maßnahmen selbstständig ergreifen, um Schnarchen zu verhindern – etwa das Tragen einer Nasenklammer. Viele weitere Tipps gegen Schnarchen erfährst Du hier.

Schnarchen (Rhonchopathie) ist weit verbreitet und oft eine Belastung für den Betroffenen und seine Mitmenschen. Es kann schon im Kindesalter auftreten, kommt aber vor allem bei älteren Männern vor. Was man genau unter Schnarchen versteht, was die Ursachen dafür sind, zu welchen Problemen es führen kann und was Du gegen Schnarchen tun kannst, erfährst Du hier.

Was versteht man unter Schnarchen?

Unter Schnarchen versteht man ein Atemgeräusch, das während des Schlafs in den oberen Luftwegen entsteht. Es tritt auf, wenn die Atemwege teilweise blockiert sind.

Wenn Luft durch die eingeengten Atemwege strömt, entsteht es durch die Vibration von Weichgewebe im Mund-, Rachen- oder Nasenbereich. Dazu gehören etwa das Gaumensegel, das Zäpfchen und der Zungengrund.

Schnarchen kann von leichten, periodischen Geräuschen bis hin zu lauten, kontinuierlichen Geräuschen reichen, die den Schlaf von anderen Menschen im selben oder angrenzenden Raum stören können. Und all das nur, weil die Luft beim Atmen an den Engstellen des Atemwegs auf einen Widerstand trifft.

Zusätzliche Information: Schnarchst Du stark, leidet Dein Körper unter einer verminderten Sauerstoffzufuhr. Sauerstoff ist essentiell für die Energiegewinnung, die Zellatmung, die Abwehrkräfte des Körpers, das Herz-Kreislauf-System und die Entgiftung. All diese Funktionen werden beim Schnarchen in Mitleidenschaft gezogen.

Das erste Schritt, um Schnarchen zu verhindern, ist die Auseinandersetzung mit der menschlichen Anatomie.

Schnarchen: schon im alten Ägypten ein Thema

Probleme mit Schnarchen sind so alt wie die Zivilisation selbst. Es ist schwierig, den genauen Zeitpunkt zu bestimmen, an dem das Schnarchen erstmals medizinisch dokumentiert wurde. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass es bereits in der Antike bekannt war.

Im alten Ägypten wurde das Schnarchen korrekterweise als Symptom für eine mögliche Obstruktion der Atemwege angesehen und es wurden Maßnahmen zur Behandlung empfohlen, wie das Einschlafen in bestimmten Positionen und das Vermeiden von schweren Mahlzeiten und Alkohol vor dem Schlafengehen. Auch in der ayurvedischen Medizin wurde das Schnarchen so erklärt.

Im Mittelalter und in der Renaissance wurde Schnarchen in medizinischen Texten erwähnt und als Symptom für verschiedene Erkrankungen wie Angina, Asthma und Lungenentzündung beschrieben. Im 19. Jahrhundert betrachteten Mediziner das Schnarchen erstmals als eigenständiges medizinisches Problem.

Es wurden erstmals Methoden wie z.B. die Verwendung von Schnarchbällen und Mundstücken zur Behandlung vorgeschlagen.

Gut zu wissen: Heute ist das Schnarchen ein gut erforschtes medizinisches Problem und es gibt eine Vielzahl von modernen Behandlungsmöglichkeiten, je nach der Ursache des Schnarchens.

Was tun gegen Schnarchen? Teilt man sich das Bett, möchte das das Schnarchen einfach stoppen.

Welche Ursache hat Schnarchen?

Aber warum schnarchen Menschen eigentlich? Bei Kindern sind häufig vergrößerte Rachen- und Gaumenmandeln die Ursache für das Schnarchen. Jedoch gibt es – vor allem bei Erwachsenen – verschiedene Gründe, die für die Einengung des Atemwegs sorgen. Dazu gehören:

  • Eine Behinderung der Nasenatmung durch Schleimhautschwellungen (z.B. Schnupfen, Allergien, Entzündung der Nasennebenhöhlen)
  • Vergrößerung von Mandeln oder Gaumenzäpfchen
  • Kieferfehlstellungen
  • Schwache Muskulatur im oberen Atemweg (v.a. bei älteren Personen, nach der Einnahme von Schlafmitteln oder nach Alkoholkonsum)
  • Zwerchfellhochstand (v.a. durch Übergewicht und Rauchen)
  • Gendefekte (z.B. Trisomie 21)
Sogar Kinder sind betroffen und brauchen Tipps gegen Schnarchen.

Zu welchen Problemen kann Schnarchen führen?

Neben der Lautstärke, die für den Betroffenen und vor allem seinen Bettpartner unangenehm sein kann, bringt Schnarchen auch unmittelbare körperliche Probleme mit sich. Dazu zählen:

  • Ein- und Durchschlafstörungen
  • Morgendliche Kopfschmerzen
  • Morgendliche Mundtrockenheit
  • Konzentrationsstörungen
  • Leistungsminderung
  • Tagesschläfrigkeit

Oft wachen die Betroffenen selbst durch das Schnarchen auf, worunter die Schlafqualität leidet. Dadurch kommt es häufig zu Müdigkeit am Tag und zu einer Leistungsminderung und Konzentrationsstörungen. Auch morgendliche Kopfschmerzen sind nicht selten. Vor allem der trockene Mund ist sehr typisch, da die Betroffenen den Mund häufig nachts offenstehen haben und dieser dadurch austrocknet.

Schnarchen kann zu weiteren Beschwerden führen, je nach Schweregrad und Dauer. Hier sind weitere mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit:

  1. Schlafapnoe: Schnarchen kann auch ein Symptom für Schlafapnoe sein, eine Erkrankung, bei der die Atemwege während des Schlafs vorübergehend blockiert werden, was zu Atemaussetzern führen kann. Dies kann zu einer verminderten Sauerstoffzufuhr und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
  2. Bluthochdruck: Das Schnarchen kann auch den Blutdruck und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
  3. Beziehungskonflikte: Wenn das Schnarchen den Schlaf des Partners stört, kann dies zu Konflikten und Spannungen in der Beziehung führen.
  4. Soziale Isolation: Menschen, die unter starkem Schnarchen leiden, können sich aus sozialen Aktivitäten zurückziehen und sich isolieren, um andere nicht zu stören.

Hinweis: Es ist unerlässlich, dass Menschen, die unter Schnarchen leiden, ärztlichen Rat einholen, um mögliche zugrunde liegende Erkrankungen auszuschließen und geeignete Behandlungsoptionen zu ermitteln.

Schnarchen beim Mann

Schnarchen tritt bei Männern häufiger auf als bei Frauen. Dazu tragen mehrere Faktoren bei, unter anderem:

  1. Anatomie: Meist haben Männer eine größere Kehlkopf- und Rachenregion als Frauen. Dadurch können die Atemwege leichter blockiert werden und das Schnarchen wird begünstigt.
  2. Übergewicht: Männer sind häufiger übergewichtig als Frauen. Übergewicht kann das Schnarchen verschlimmern, da es zu einer Verengung der Atemwege führen kann.
  3. Alkohol- und Tabakkonsum: Tendenziell konsumieren Männer mehr Alkohol und Nikotin als Frauen. Alkohol und Zigaretten können das Schnarchen verschlimmern, indem sie die Atemwege verengen und die Muskulatur im Rachenbereich erschlaffen lassen.
  4. Hormone: Männer haben mehr Testosteron als Frauen, was zu einer Vergrößerung der Mandeln führen kann. Größere Mandeln können die Atemwege blockieren und das Schnarchen begünstigen.
  5. Alter: Schnarchen tritt häufiger bei älteren Menschen auf. Da Männer im Durchschnitt früher altern als Frauen, ist es wahrscheinlicher, dass Männer schnarchen.

Natürlich schnarchen nicht alle Männer und Frauen können das Problem ebenfalls haben.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Wenn Du wegen des Schnarchens einen Arzt aufsuchst, ist es sinnvoll, Deinen Partner mitzunehmen, da dieser das Schnarchen besser mitbekommt und mehr dazu sagen kann. Der Arzt wird Dir dann Fragen zu folgenden Dingen stellen:

  • Häufigkeit des Schnarchens
  • Länge des Schnarchens
  • Risikofaktoren (Alkohol, Nikotin, Rhinitis etc.)
  • Art des Schnarchens (Frequenz, Lautstärke)

Weiterhin wird er Dich zu den oben genannten, durch Schnarchen bedingten Problemen und zu eventuellen aktuellen Erkrankungen befragen. Zudem wird der Arzt die oberen Luftwege auf Veränderungen untersuchen und es werden bestimmte Funktionstests der Nasenluftpassage durchgeführt.

Diagnose Schlafapnoe

Am wichtigsten ist es jedoch, zu untersuchen, in welchem Bereich der Kollaps des Atemweges auftritt. Ist eine Schlafapnoe eine mögliche Ursache, erfolgt eine schlafmedizinische Untersuchung – häufig auch im Schlaflabor. Die Schlafapnoe ist eine Erkrankung, die häufig mit Schnarchen einhergeht und bei welcher die Atmung während des Schlafs immer wieder für mehrere Sekunden aussetzt.

Diese Aussetzer können mehrmals in der Nacht auftreten und können dazu führen, dass der Schlaf gestört wird und der Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.

Arten und Symptome der Krankheit

Die Schlafapnoe ist in drei Arten unterteilt:

  1. Obstruktive Schlafapnoe (OSA): Hierbei kommt es zu Atemaussetzern aufgrund einer Blockade der Atemwege durch erschlafftes Gewebe im Rachenbereich.
  2. Zentrale Schlafapnoe (CSA): Dabei kommt es zu Atemaussetzern aufgrund einer Störung im Atmungszentrum des Gehirns, die die Signalübertragung zwischen Gehirn und Atemmuskulatur beeinträchtigt.
  3. Gemischte Schlafapnoe: Hier treten sowohl obstruktive als auch zentrale Schlafapnoe-Symptome auf.

Die Symptome der Schlafapnoe können je nach Schweregrad variieren, können aber folgendes beinhalten:

  1. Lautstarkes und unregelmäßiges Schnarchen
  2. Atemaussetzer während des Schlafes, die von lauten Schnarchgeräuschen unterbrochen werden können
  3. Müdigkeit und Erschöpfung tagsüber
  4. Kopfschmerzen am Morgen
  5. Konzentrationsprobleme
  6. Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen
  7. Vergesslichkeit
  8. Einschlafprobleme
  9. Schlaflosigkeit

Achtung: Schlafapnoe kann zu ernsten Folgeerkrankungen führen. Deshalb solltest Du, sobald Du den Verdacht hast, davon betroffen zu sein, umgehend einen Arzt aufsuchen!

Was hilft gegen Schnarchen? – Methoden zur Selbstbehandlung

Da Schnarchen nicht als Erkrankung gilt, ist nicht immer eine ärztliche Behandlung erforderlich. Es gibt jedoch einige Methoden, durch die das Schnarchen reduziert werden kann. Jedoch muss dabei jeder für sich selbst herausfinden, was ihm hilft. Hilfreich kann sein:

  • Vermeidung von Schlafmitteln
  • Vermeidung von Alkohol am Abend
  • Vermeidung von Nikotin
  • Regelmäßige Schlafzeiten
  • Vermeidung von Übergewicht
  • Vermeidung großer Mahlzeiten vor dem Schlafengehen
  • Kräftigung der Mundbodenmuskulatur
  • Verhinderung der Rückenlage und Erhöhung des Oberkörpers beim Schlafen
  • Verwendung eines Naseneingangserweiterers
  • Verwendung eines abschwellenden Nasensprays
  • regelmäßiges Durchführen von Nasenduschen
  • Überdruckatmung
  • Tragen einer angefertigten Unterkiefer-Protrusionsschiene
  • Tragen einer Schnarchspange
  • Zungenübungen
  • Tragen einer Nasenklammer
  • Aufkleben eines Nasenpflasters

Du siehst: Du kannst mit Hausmitteln und Anpassungen Deines Lebensstils sehr viel ausrichten gegen unruhige Nächte. Was gegen Schnarchen hilft, kann von Person zu Person unterschiedlich sein.

Achtung: Wenn Nasenspray über einen längeren Zeitraum verwendet wird, kann es zu einer Schwellung der Nasenschleimhaut führen. Das führt dazu, dass Du immer mehr Nasenspray benötigst, um dieselbe Wirkung zu erzielen. Dies wird als „Rebound-Effekt“ bezeichnet.

Was tun gegen Schnarchen? – operative Methoden

In manchen Fällen kann das Schnarchen nur durch eine Operation verbessert werden. Zu den gängigsten Eingriffen zählen:

  • UPPP (Uvulopalatopharyngoplastik): Bei diesem Eingriff werden überschüssiges Gewebe im Rachenbereich entfernt, um den Luftstrom zu verbessern und das Schnarchen zu stoppen. Dazu gehören der Gaumenzäpfchen, Teile des weichen Gaumens und Teile der Rachenwand.
  • Laser-assistierte Uvulopalatoplastik (LAUP): Dies ist eine Technik, bei der ein Laser verwendet wird, um das überschüssige Gewebe im Rachenbereich zu entfernen. Es ist weniger invasiv als die UPPP und erfordert keine Vollnarkose.
  • Radiofrequenz-thermische Ablation (RFTA): Bei dieser Methode wird ein spezielles Gerät verwendet, um das Gewebe im Rachenbereich zu erwärmen und zu schrumpfen. Dadurch werden die Atemwege erweitert und das Schnarchen reduziert.
  • Zungengrundplastik: Hierbei wird das Gewebe am Ansatz der Zunge entfernt oder verändert, um die Atemwege zu erweitern und das Schnarchen zu reduzieren.
  • Implantate: Einige Implantate, wie z.B. das sogenannte „Palataler Implantat“, können in den Gaumen eingesetzt werden, um die Atemwege zu öffnen und das Schnarchen zu stoppen.

Es mag nach einer schnellen Lösung klingen, doch eine Operation sollte stets der letzte Ausweg sein, um Schnarchen in den Griff zu bekommen. OPs versetzen Deinen Körper in einen Stresszustand. Dies betrifft nicht nur den Vorgang an sich, sondern auch die Heilung und die Anpassung des Organismus an extern herbeigeführte, neue Begebenheiten.

Achtung: Operative Behandlungen müssen immer sorgfältig abgewogen und nur dann durchgeführt werden, wenn sie wirklich notwendig sind. Der mögliche Nutzen muss dabei die Risiken klar überwiegen.

Guter Schlaf liegt in Deiner Hand

Schnarchen hat nicht selten harmlose Ursachen und kann durch verschiedene Methoden reduziert werden. Dabei muss jeder für sich selbst herausfinden, welche Methoden am besten hilft. Falls Du unter starkem Schnarchen leidest, solltest Du einen Arzt aufsuchen. Dieser kann die Ursache bestimmen und Dir Möglichkeiten zeigen, das Schnarchen zu stoppen. Wichtig ist es auch, dass eine Schlafapnoe ausgeschlossen wird.

FAQ – Schnarchen

Wie entsteht Schnarchen?

Unter Schnarchen versteht man ein Atemgeräusch, das während des Schlafs in den oberen Luftwegen entsteht. Grund dafür ist die Vibration eines oder mehrerer Weichteile, wenn die Luft beim Atmen auf einen Widerstand trifft.

Was hilft gegen Schnarchen?

Falls Du von Schnarchen betroffen bist, solltest Du zu einem Arzt gehen, der Dir Methoden zur Behandlung vorstellen kann. Dazu gehören die Vermeidung von Alkohol, Nikotin, Schlafmitteln, Übergewicht sowie dem Schlafen auf dem Bauch.

Was ist eine Schlafapnoe?

Eine Schlafapnoe ist eine Erkrankung, bei der die Atmung während des Schlafs immer wieder für mindestens 10 Sekunden aussetzt. Die Erkrankung ist oft mit Schnarchen verbunden.

Quellen