Schlafparalyse: was ist das?

Schlafparalyse: was ist das?

Das Wichtigste in Kürze

Wie gefährlich kann eine Schlafparalyse sein?

Obwohl Schlafparalysen an sich relativ ungefährlich sind, lösen sie jedoch oftmals Angst und Panik bei den Betroffenen aus. Manchmal haben Betroffene in der Schlafparalyse Halluzinationen.

Durch was wird eine Schlafparalyse hervorgerufen?

Ursachen für Schlafparalysen sind u.a. unregelmäßiger Schlaf, psychische Erkrankungen, übermäßiger Stress oder Narkolepsie. Mehr zu Schlafparalysen hier.

Ist es möglich, im Halbschlaf zu träumen?

Ja, das ist möglich. Gerade in der REM-Phase.

Kennst Du den Begriff Schlafparalyse? Nein? Dann stell Dir vor: Du wachst auf, bist bei vollem Bewusstsein, aber Du kannst Dich nicht bewegen. Du kannst nicht sprechen und hast keine Kontrolle über Deine Muskulatur. Dazu kommt, dass Du eine unheimliche oder bedrohliche Präsenz in Deinem Schlafzimmer spürst. Dieses Szenario klingt wie der größte Horror, stimmt’s? Das beschriebene Phänomen nennt sich „Schlafparalyse“. Was das ist, wodurch es ausgelöst wird und was Du tun kannst, erfährst Du hier.

Was ist eine Schlafparalyse?

Wir durchlaufen während des Schlafes mehrmals pro Nacht verschiedene Schlafphasen.

Die vier Schlafphasen

  • Während der Einschlafphase beginnt der Körper, sich zu entspannen, und die Gehirnaktivität verlangsamt sich allmählich. In dieser Phase ist es normal, dass man gelegentlich zuckt oder zuckende Bewegungen macht.
  • Die Leichtschlafphase ist die zweite Phase des Schlafzyklus, in der sich der Körper weiter entspannt und die Gehirnaktivität weiter abnimmt. In dieser Phase kann man leicht aufwachen, wenn es Lärm oder Bewegungen in der Umgebung gibt.
  • Die Tiefschlafphase ist die dritte Phase und wird auch als Slow-Wave-Schlaf bezeichnet. In dieser Phase ist die Gehirnaktivität am niedrigsten, und der Körper entspannt sich vollständig. Während des Tiefschlafs finden wichtige Regenerationsprozesse im Körper statt, wie die Reparatur von Geweben und die Stärkung des Immunsystems.
  • Die REM-Phase ist die vierte und letzte Phase des Schlafzyklus und wird auch als Traumphase bezeichnet. In dieser Phase bewegen sich die Augen schnell hin und her, und die Gehirnaktivität ist ähnlich wie im Wachzustand. In der REM-Phase haben Menschen normalerweise sehr lebhafte Träume. Auch der Körper ist während dieser Phase leicht beweglich.

Beachte, wie gesagt, dass der Schlafzyklus in der Regel mehrmals in der Nacht wiederholt wird. Ein vollständiger Schlafzyklus dauert in der Regel etwa 90 Minuten, wobei jeder Schlafzyklus etwa 5% REM-Schlaf beinhaltet. Die Schlafphasen können auch von Person zu Person variieren, je nach Alter, Gesundheitszustand und Schlafgewohnheiten.

Träumen im Halbschlaf

Es ist möglich, im Halbschlaf zu träumen. Während des Übergangs zwischen Schlaf und Wachzustand kann es vorkommen, dass Du träumst, obwohl Du nicht vollständig eingeschlafen bist. Diese Art von Träumen können manchmal sehr realistisch wirken und können mit einer Schlafparalyse oder Halluzinationen einhergehen.

Was hat das mit Schlafparalysen zu tun?

Recap: In der sogenannten REM-Schlafphase träumen wir. Die Hirnaktivität ist sehr hoch und die Augen bewegen sich viel.

Schlafparalysen – auch Schlaflähmungen genannt – sind unschöne nächtliche Erlebnisse, bei denen die Betroffenen oftmals über ähnliche Symptome klagen

Innerhalb dieser Zeit ist die Skelettmuskulatur gelähmt, damit wir die geträumten Bewegungen nicht tatsächlich ausführen und womöglich uns selbst oder Mitmenschen verletzen. Das heißt, der Körper ist zwar vollkommen entspannt, aber unfähig, sich zu bewegen. Ausnahme sind dabei die Augen und die Atemwege. Man spricht auch von einer Schlaflähmung.

Der Körper fällt jede Nacht in diese Starre, ohne dass wir es merken. Normalerweise wird die Lähmung nämlich mit dem erwachen direkt beendet. Bei einer Schlafparalyse passiert es allerdings, dass wir aufwachen, während sich der Körper noch im gelähmten Zustand befindet. Dieses Gefühl versetzt die meisten Betroffenen in Panik.

Schlafparalysen können von wenigen Sekunden bis zu mehreren Minuten anhalten. Forscher sind sich noch uneinig über die Dauer von Schlafparalysen, da Betroffene in Panikzuständen Zeit nicht realistisch wahrnehmen können.

Hinweis: Es ist allerdings bekannt, dass sich Schlaflähmungen für die Betroffenen wesentlich länger anfühlen, als sie tatsächlich andauern.

Wie gefährlich ist sie?

Eine Schlafparalyse an sich ist normalerweise nicht gefährlich.

Es ist eine vorübergehende Lähmung des Körpers, die normalerweise während des Schlafs auftritt, wenn der Körper in den REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) übergeht. Während dieses Schlafstadiums sind die Muskeln des Körpers normalerweise entspannt und gelähmt, um zu verhindern, dass wir uns im Schlaf bewegen und uns selbst verletzen.

Obwohl eine Schlafparalyse an sich nicht gefährlich ist, kann es für manche Menschen beängstigend sein. Es kann auch zu Angstzuständen führen, insbesondere wenn Du nicht weißt, was passiert und denkst, dass Du Dich nicht bewegen kannst, weil etwas Schlimmes passiert ist.

Hinweis: Eine Schlafparalyse kann von Halluzinationen begleitet sein, die für manche Menschen sehr realistisch wirken können.

Symptome einer Schlafparalyse

Schlafparalysen sind extrem unangenehm. Abgesehen von der bereits angsteinflößenden Bewegungsunfähigkeit treten bei den meisten Betroffenen optische und/oder auditive Halluzinationen auf.

Oftmals wird von dem Gefühl berichtet, dass jemand auf der Brust des Betroffenen sitzt oder dass sich Personen im Raum befinden. Diese werden als bedrohlich wahrgenommen, oft als Dämonen oder Geister. Schlafparalysen können daher Auslöser für Panikattacken und Angstzustände sein.

Innerhalb einer Schlafparalyse berichten viele Betroffene davon, dunkle Gestalten, Geister oder Dämonen zu sehen

Atemnot tritt bei vielen Betroffenen auf, was mit der Lähmung der Muskulatur zusammenhängt. Zwar ist die Atemmuskulatur von der Starre nicht betroffen, die Atemhilfsmuskulatur wie zum Beispiel Bauchmuskeln jedoch nicht. Daher fühlt es sich so an als könne man nicht atmen.

Die dunklen Gestalten, die Betroffene meinen zu sehen oder deren Präsenz sie spüren, werden laut Experten quasi aus dem Traum mitgenommen. Zwar ist der Mensch in dem Zustand wach, allerdings können einzelne Gehirnregionen sich noch im Traum befinden. Daher ist es nicht möglich, zwischen Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden.

Auslöser von Schlafparalysen

Welche Ursachen haben Schlafparalysen? Schlaflähmungen werden nicht von einem einzigen Faktor ausgelöst und können grundsätzlich jeden und jede treffen.

  • Allerdings kann Schlafentzug oder ein unregelmäßiger Schlafrhythmus das Auftreten einer Schlafparalyse begünstigen.
  • Weitere Ursachen für Schlafparalysen sind psychische Störungen wie Depressionen und Angststörungen oder emotionaler oder psychischer Stress oftmals ein Grund für eine wiederkehrende Schlafparalyse.
  • Narkolepsie ist eine Schlafkrankheit. Schlafparalysen sind oftmals eines der Symptome dieser Erkrankung. Falls Du also regelmäßig mit Schlafparalysen zu kämpfen hast, lasse Dich auf Narkolepsie untersuchen.

Exkurs: Narkolepsie

Narkolepsie ist eine chronische Schlafstörung, die durch übermäßige Schläfrigkeit während des Tages gekennzeichnet ist. Es ist auch möglich, dass Menschen mit Narkolepsie plötzlich einschlafen oder Schwierigkeiten haben, nachts durchzuschlafen.

Menschen mit Narkolepsie haben auch oft Kataplexie, eine plötzliche Schwäche oder Lähmung der Muskeln, die durch starke Emotionen wie Freude, Lachen oder Wut ausgelöst werden kann. Diese Symptome können zu Stürzen oder Verletzungen führen und beeinträchtigen die Lebensqualität der betroffenen Personen.

Die Ursache von Narkolepsie ist nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass es mit einem Mangel an Orexin, einem Neurotransmitter im Gehirn, zusammenhängt.

Wusstest Du schon… Orexin spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Wachheit und Schlaf. Der Mangel an Orexin bei Menschen mit Narkolepsie kann zu den Symptomen der Krankheit führen.

Die Diagnose von Narkolepsie umfasst in der Regel eine klinische Bewertung, eine Schlaflaboruntersuchung und möglicherweise auch Tests wie den Multiple Sleep Latency Test (MSLT).

Wichtig zu wissen: Menschen mit Narkolepsie können auch ihre Lebensgewohnheiten anpassen, um ihre Symptome zu kontrollieren. Regelmäßiger Schlaf und körperliche Aktivität können helfen, die Wachheit während des Tages zu erhöhen. Es kann auch hilfreich sein, regelmäßige Nickerchen einzuplanen, um die Müdigkeit zu reduzieren.

Schlafparalyse: Was tun?

Was kannst Du tun bei Schlafparalysen?

Nachdem nun die Ursachen für Schlafparalysen geklärt worden, stellen wir Dir nun verschiedene Maßnahmen vor, die man ergreifen kann, um Schlafparalyse zu verhindern oder zu reduzieren.

  • Verbessere Deine Schlafhygiene: Eine gesunde Schlafhygiene kann dazu beitragen, Schlafstörungen zu reduzieren und somit auch Schlafparalyse zu verhindern. Es ist wichtig, regelmäßige Schlafenszeiten einzuhalten, ein bequemes Bett und eine angenehme Schlafumgebung zu schaffen, und elektronische Geräte vor dem Schlafengehen zu vermeiden.
  • Reduziere Stress: Stress und Angst können eine Schlafparalyse auslösen oder verschlimmern. Es ist wichtig, Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation zu praktizieren oder eine Therapie in Betracht zu ziehen, um den Stress zu reduzieren.
  • Behandlung von Schlafstörungen: Schlafstörungen wie Schlafapnoe oder Narkolepsie können eine Schlafparalyse auslösen. Es ist wichtig, Schlafstörungen diagnostizieren und behandeln zu lassen, um die Symptome von Schlafparalysen zu reduzieren.
  • Veränderung der Schlafposition: Es kann helfen, die Schlafposition zu ändern, um eine Schlafparalyse zu reduzieren. Es wird empfohlen, auf dem Rücken zu schlafen, da dies das Auftreten von Schlafparalyse begünstigen kann. Schlafen auf der Seite oder auf dem Bauch kann dazu beitragen, die Symptome zu reduzieren.
  • Vermeidung von Stimulanzien: Stimulanzien wie Koffein oder Alkohol können die Symptome von Schlafparalyse verschlimmern. Es ist daher wichtig, diese Substanzen zu vermeiden oder ihren Konsum zu reduzieren, um eine Schlafparalyse zu reduzieren.

Tipp: Wenn Du trotz dieser Maßnahmen weiterhin unter Schlafparalyse leidest und es zu einem Problem für Dein tägliches Leben wird, solltest Du einen Arzt aufsuchen, um weitere diagnostische und therapeutische Maßnahmen zu besprechen. In einigen Fällen können Medikamente oder andere Behandlungen zur Reduzierung der Symptome von Schlafparalyse erforderlich sein.

Weitere Tipps für den Umgang mit Schlafparalysen

Wenn Du mit Schlafparalysen zu kämpfen hast, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Du sie zumindest verkürzen oder die auftretende Angst abmildern kannst.

Der wichtigste Punkt ist: Ruhe bewahren. Mache Dir bewusst, dass Du Dich gerade in einer Schlafparalyse befindest und Dein Körper deswegen nicht so reagieren kann, wie Du es gewöhnt bist.

Du kannst versuchen, Dich selbst zu trainieren und schneller wieder vollständig aufzuwachen. Zum Beispiel, indem Du beim Einschlafen Deinen kleinen Finger bewegst, sodass Du diese Bewegung auch während einer Schlafparalyse durchführen kannst. Durch diese Bewegung wirst Du dann vollständig aufwachen.

Alles Wichtige zum Thema Schlafparalysen auf einen Blick

Schlafparalysen sind nicht schön. Aber: sie können behandelt werden!

Insgesamt ist eine Schlafparalyse nichts Gefährliches, auch wenn es oft sehr bedrohlich und angsteinflößend wirkt. Schlafparalysen können jeder Zeit und bei jedem Mensch auftreten. Falls Du häufiger davon betroffen bist, achte darauf, eine regelmäßige Routine beizubehalten oder einzuführen. So wird Schlafparalysen vorgebeugt und die Qualität Deines Schlafes verbessert sich.

FAQ zum Thema Schlafparalysen

Was ist eine Schlafparalyse?

Bei einer Schlafparalyse befindet sich der Körper noch im schlafenden Zustand und ist gelähmt, während der Kopf wach ist. Dieses Gefühl kann sehr unheimlich sein und ist äußerst unangenehm.

Wie gehe ich am besten mit einer Schlafparalyse um?

Leichter gesagt als getan: am besten Du bewahrst Ruhe. Dein Körper wird auch gleich aufwachen, sodass Du Dich wieder bewegen kannst. Achte außerdem darauf, einen geregelten Schlafrhythmus einzuhalten, um einer weiteren Schlafparalyse vorzubeugen.

Wie lange halten Schlafparalysen an?

Darüber sind Forscher sich noch uneinig. Da das Zeitgefühl während der Schlafparalysen nicht realistisch ist. Allerdings wird angenommen, dass die Dauer zwischen wenigen Sekunden und mehreren Minuten variiert.

Quellen