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Schlafstörungen in der Schwangerschaft: Ursachen und Tipps

Schlafstörungen in der Schwangerschaft

Schlafstörungen in der Schwangerschaft: Ursachen und Tipps

Das Wichtigste in Kürze

Was kann ich tun, wenn ich in der Schwangerschaft schlecht schlafe?

Wenn Du in der Schwangerschaft unter Schlaflosigkeit leidest, versuche es mit einem festen Schlafrhythmus und Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation.

Welche Tipps gibt es, um in der Schwangerschaft besser zu schlafen?

Tipps für einen besseren Schlaf in der Schwangerschaft sind eine bequeme Schlafposition, regelmäßige körperliche Aktivität, ein entspannendes Abendritual und eine angenehme Schlafumgebung. Hier sind weitere hilfreiche Tipps für Dich!

Welche Gründe haben Schlafprobleme in der Frühschwangerschaft?

Schlafprobleme in der Frühschwangerschaft können durch hormonelle Veränderungen, Übelkeit und häufiges Wasserlassen verursacht werden. Mehr zu den Gründen kannst Du hier nachlesen…

Viele Frauen leiden darunter, schlecht in der Schwangerschaft zu schlafen. Aber kann man etwas dagegen tun? Man kann!

Du bist endlich schwanger! Die Vorfreude auf Dein Kind steigt, erste Gelüste setzen ein und schließlich kommt auch der Nestbautrieb hinzu. Doch Moment: Warum bist Du eigentlich ständig so müde? Mit der Veränderung Deines Körpers setzen auch Symptome ein, die zu Schlafstörungen führen. Was ist da eigentlich los? Hier erfährst Du, woher die Schlafstörungen kommen und was Du dagegen tun kannst.

Die ersten Veränderungen

Dein Körper erlebt eine große hormonelle Umstellung. Kein Wunder, dass nun eine Reihe an Schwangerschaftsbeschwerden auftreten. Darunter leidet auch die Schlafqualität.

Schwangere im Bett

Das erste Trimester: Es ist eine Zeit der Veränderungen im Körper der werdenden Mutter und in der Entwicklung des Fötus. Während dieser Zeit beginnt sich der Embryo in der Gebärmutter zu entwickeln. In dieser Phase können Schwangere unter anderem mit Übelkeit, Müdigkeit, Brustspannen und Stimmungsschwankungen zu kämpfen haben. Es ist wichtig, während dieser Zeit regelmäßige Arzttermine wahrzunehmen, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu überwachen und mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Beispielsweise arbeiten Deine Nieren stärker aufgrund der steigenden Blutmenge und Deine Gebärmutter wächst zunehmend. Dadurch herrscht mehr Druck auf Deiner Blase, sodass Du öfter auf die Toilette musst. Das ist aber nur bis zum zweiten Trimester der Fall.

Auch wachsen langsam Deine Brüste und können empfindlich werden. Du kannst außerdem schnell ein Defizit an Mineralien erleiden, da Du davon nun mehr brauchst. Dieser Mangel kann Symptome wie Wadenkrämpfe oder das Restless Legs Syndrom verursachen. Hier unterliegst Du vor allem in ruhigen Situationen wie in der Nacht unangenehmem Ziehen und Bewegungsdrang.

Durch das Hormon Progesteron werden außerdem üppige Mahlzeiten ein Problem, da das Völlegefühl steigt und somit Dein Schlaf beeinträchtigt wird.

Progesteron

Progesteron ist ein Hormon, das in den Eierstöcken und der Plazenta produziert wird und während der Schwangerschaft eine wichtige Rolle spielt. Es unterstützt die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft, indem es das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut fördert und den Muskeltonus der Gebärmutter erhöht, um eine Fehlgeburt zu verhindern. Es spielt auch eine Rolle bei der Vorbereitung der Brüste auf die Milchproduktion.

Schwangerschaftsbedingte Übelkeit und Erbrechen können ebenfalls dazu führen, dass schwangere Frauen nachts wach sind. Frauen, die unter Schwangerschaftsübelkeit leiden, haben oft das Gefühl, dass sie nachts wach werden müssen, um sich zu übergeben oder Wasser zu trinken.

Darüber hinaus können Angstzustände und Sorgen bezüglich der Schwangerschaft und der bevorstehenden Geburt dazu führen, dass Frauen nachts wach werden und nicht wieder einschlafen können.

Spätere Beschwerden

Wird der Bauch immer runder, ist es nötig auf der linken Seite zu liegen, da andernfalls die Sauerstoffversorgung eingeschränkt wird. Ein Stillkissen an der Seite oder zwischen den Knien kann hier eine gute Stütze sein. Rückenschmerzen sind leider während der Schwangerschaft nicht selten und können zusätzlich den Schlaf beeinträchtigen.

Schwangere schläft mit Stillkissen

Mit dem wachsenden Baby werden zudem auch Bewegungen und Tritte im Bauch spürbar, besonders abends und nachts. Durch den eingeschränkten Platz Deiner Blase ist auch der nächtliche Gang auf die Toilette häufiger. Sodbrennen kann ebenso vermehrt auftreten.

Oftmals ist zudem das Schwangerschaftshormon Prolaktin Auslöser für kürzeren Schlaf und mehr Unterbrechungen. Dein Körper bekommt schon einen Vorgeschmack auf die Stillzeit, in der Du ebenso oft wach wirst.

Prolaktin

Prolaktin ist ein Hormon, das in der Hirnanhangdrüse produziert wird und eine wichtige Rolle bei der Milchproduktion während der Schwangerschaft und Stillzeit spielt. Es stimuliert das Wachstum der Brustdrüsen und erhöht die Milchproduktion. Wenn das Baby saugt, wird die Produktion von Prolaktin angeregt, was wiederum die Milchproduktion erhöht und aufrechterhält.

Nicht zu unterschätzen ist außerdem die Psyche während der gesamten Schwangerschaft: Sich Gedanken über die Gesundheit des Babys oder die bevorstehenden Geburt zu machen, kann werdende Mütter sehr beschäftigen. Viele werdende Mütter berichten außerdem von wirren Träumen. Das kann dazu führen, dass schwangere Frauen schlaflos sind und schlecht einschlafen können.

Atmungsstörungen können zu Schlafstörungen in der Schwangerschaft führen

Ebenso können weitere Symptome wie Atmungsstörungen und lautes Schnarchen durch die obstruktive Schlafapnoe (OSA) entstehen. Hier werden die Atemwege während des Schlafs blockiert und führen zu vorübergehenden Atemstillständen. In der Schwangerschaft kann dies aufgrund des gesteigerten Gewichts und der hormonellen Veränderungen häufiger auftreten.

Die Auswirkungen der OSA auf den Schlaf von Schwangeren sind vielfältig. Die wiederholten Atemaussetzer können zu Aufwachen und zu einem unruhigen Schlaf führen. Es gibt Fälle, in denen Frauen sich schwanger schlaflos fühlen oder davon klagen, dass sie schwanger nachts wach sind.

Dadurch können Schwangere sich am nächsten Tag müde und schlapp fühlen, was ihre täglichen Aktivitäten beeinträchtigen kann. Zudem erhöht eine unbehandelte OSA das Risiko für Komplikationen wie Bluthochdruck, Gestationsdiabetes und Präeklampsie während der Schwangerschaft.

Tipps für einen erholsamen Schlaf

Schlafstörungen kannst Du mit ein paar Tricks entgegenwirken. Guter Schlaf sollte jetzt Deine Priorität sein. Schlaflosigkeit in der Schwangerschaft kann man schließlich erfolgreich bekämpfen. So kannst Du Deine Schwangerschaft mehr genießen und Kraft für die kommende Zeit mit Deinem Baby sammeln.

  • Ist Dein Körper im Mangelzustand, kannst Du diesen optimal mit den richtigen Mitteln ausgleichen. Häufig ist der Eisenvorrat oder die Menge an Magnesium im Körper ein Problem. Dein Frauenarzt kann Dir Magnesiumpräparate verschreiben, solltest Du unter Wadenkrämpfen leiden.
  • Bewegung wirkt Wunder. Leichter Sport kann bereits helfen, Schlafstörungen entgegenzuwirken. Spaziergänge eignen sich hervorragend, aber auch Yoga und Schwimmen sind für Schwangere eine gute Idee.
Schwangere im Schwimmbad
  • Stress und Belastungen solltest Du minimieren. Reduziere, wo es geht, die Erwartungen an Dich und vermindere den inneren Druck. Niemandem ist geholfen, wenn Du Dich verrückt machst.
  • Deine Sorgen und Ängste solltest Du nicht für Dich behalten. Dein Partner oder Deine Freundin freuen sich sicher, wenn Du Dich ihnen mitteilst. Auch solltest Du regelmäßig mit Deiner Frauenärztin sprechen, da Dir weiterhelfen und Deine Ängste mit ihrem Wissen lindern kann.
  • Das Thema Ernährung ist auch bei Schlafstörungen von Schwangeren ein Thema. Achte hier besonders auf Dein Essverhalten. Zwei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr zu essen und abends eher leichte Speisen zu sich zu nehmen kann die Schlafqualität ungemein verbessern. Es senkt zudem auch das Risiko für Sodbrennen. Auch lohnt es sich, koffeinhaltige Getränke zu reduzieren.
Essen in der Schwangerschaft

Tipp: Schwangere, die unter Übelkeit leiden, können versuchen, kleine, proteinreiche Snacks zu sich zu nehmen, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und Übelkeit zu reduzieren. Zum Beispiel: Nüsse, frisches Obst, hart gekochte Eier, Vollkornbrot, Joghurt und Ingwer. Bei akuter Übelkeit helfen zudem Zwieback und Banane.

Weitere Tipps bei Schlafstörungen

  • Sorge für eine gute Schlafhygiene. Gehe erst ins Bett, wenn Du müde bist, sorge für ein angenehm kühles Raumklima und entlaste Deinen Rücken mit einem Stillkissen.
  • Entspannung ist das A und O. Warme Bäder, ein gutes Buch oder auch andere entspannende Tätigkeiten werden Dich beruhigen und Dich auf die Schlafenszeit vorbereiten.
  • Eine gesunde Schlafumgebung kann helfen, einen erholsamen Schlaf zu fördern. Dazu gehört auch das Schlafen in einem gut belüfteten Raum mit einer bequemen Matratze und angenehmer Bettwäsche.
  • Ein ruhiger Raum ohne Ablenkungen wie Handy oder Fernseher kann auch helfen, den Schlaf zu verbessern.
  • Schlaffördernde Medikamente sind während der Schwangerschaft nicht zu empfehlen. Du kannst Dich aber mit Deiner Frauenärztin absprechen, wie Du auf naturheilkundliche Weise Deinen Schlaf verbessern kannst. Viele Kräuter unterstützen das Einschlafen und beruhigen die Nerven. Hier solltest Du aber vorher den Rat Deiner Ärztin einholen.
  • Scheue Dich nicht davor, Dich auch mittags hinzulegen. Du solltest nur so lange schlafen, dass Du abends nicht hellwach bist. Es empfiehlt sich also ein Power-Nap von 20-30 Minuten.
  • Trinke über den Tag verteilt ausreichend Wasser, sodass Du vor dem Schlafengehen Deinen Wasserhaushalt bereits genügend aufgefüllt hast und nicht mehr zu viel trinken brauchst. So minimierst Du die nächtlichen Toilettengänge.

Hinweis: Wenn Du trotz dieser Tipps weiterhin unter Schlafstörungen in der Schwangerschaft leidest, solltest Du mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin sprechen, um mögliche Ursachen zu identifizieren und weitere Empfehlungen zu erhalten.

Die optimale Schlafposition in der Schwangerschaft

Schlaflos schwanger zu sein kann verhindert werden. Helfen kann die richtige Lage zum Schlafen. Die optimale Schlafposition in der Schwangerschaft ist auf der linken Seite. Diese Position fördert die Durchblutung der Gebärmutter und des Fötus sowie den Blutfluss zu den Nieren.

Darüber hinaus hilft die linke Seitenlage, den Druck auf die Leber und den Magen zu reduzieren und damit die Verdauung zu erleichtern. Wenn Du Schwierigkeiten hast, in dieser Position zu schlafen, kannst du ein Kissen zwischen Deine Beine legen, um Deine Hüften und Knie zu entlasten.

Was Träume in der Schwangerschaft aussagen können

Schwangerschaftsträume können sehr unterschiedlich sein und hängen oft von den individuellen Erfahrungen und Emotionen der Schwangeren ab. Einige Frauen berichten von intensiven und realistischen Träumen, während andere kaum oder gar nicht träumen.

Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Schwangere durch ihre Träume Vorahnungen auf das Geschlecht oder Wesen des Babys haben. Die meisten Träume von Schwangeren drehen sich um allgemeine Themen, wie z.B. die Geburt oder die Erziehung des Kindes. Einige Frauen berichten auch von Träumen, die sich auf ihre Ängste oder Unsicherheiten während der Schwangerschaft beziehen, wie z.B. den Verlust des Kindes oder Probleme bei der Geburt.

Hinweis: Träume in der Schwangerschaft können oft von Hormonschwankungen und Ängsten beeinflusst werden.

Es ist daher ratsam, nicht zu viel in Träume hineinzulesen oder sich von ihnen beeinflussen zu lassen. Stattdessen sollten Schwangere versuchen, ihre Ängste und Sorgen zu besprechen und sich von einem Facharzt oder einer Fachärztin beraten zu lassen, um ihre Schwangerschaft so reibungslos wie möglich zu gestalten.

Schlafstörungen vermeiden

Wie Du siehst, treten vor allem im ersten und dritten Trimester Schlafstörungen auf. Diese können durch viele Bedingungen wie dem Hormonhaushalt, dem Druck auf der Blase oder auch psychischen Belastungen verschuldet sein. Trotzdem solltest Du die Schlafstörungen in Deiner Schwangerschaft ernst nehmen.

Schlaflosigkeit in der Schwangerschaft kann durch mehrere Maßnahmen deinerseits vorgebeugt werden, darunter ein regelmäßiges Zubettgehen, Powernaps, kein Koffein vor dem Schlafengehen und die richtige Schlafposition auf der linken Seite. Besonders durch Hormonschwankungen und Sorgen kann Deine Schlafqualität weiter gemindert werden.

Die Hauptsache ist, Du frisst Deine Sorgen und Ängste nicht in Dich hinein. Wichtig ist außerdem, dass Du Dich bei anhaltenden Beschweren an Deine Frauenärztin wendest, sollten alle Versuche fehlschlagen.

FAQ – Schlecht schlafen in der Schwangerschaft

Ist zu wenig Schlaf in der Schwangerschaft schädlich?

Eine deutlich zu kurze Schlafdauer kann zu erhöhtem Blutdruck und Präeklampsie führen.

Wie lange sollten Schwangere schlafen?

Die Schlafdauer einer Schwangeren beträgt im Durchschnitt 9 Stunden, da Schwangere prinzipiell mehr Erholung brauchen.

Warum sollten Schwangere nicht auf der rechten Seite liegen?

Schwangeren wird in der Regel empfohlen, auf der linken Seite zu liegen, um den Sauerstofftransport nicht zu behindern. Das Risiko einer Totgeburt sinkt nach der 28. Woche, liegt die Frau auf ihrer linken Seite.

Quellen